Abgeschickt von flo am 24 Juni, 2002 um 15:22:55:
Antwort auf: Try & Error? von Ecki am 24 Juni, 2002 um 14:29:13:
: Moin moin,
: Man merkt das Wetter wird besser, die Leute fahren mehr, und schon merken Sie wie versoffen die Kuh sein kann! Aber mal im Ernst, wenn man den Anfragen ein wenig Bedeutung beimisst könnte man glatt meinen BMW hätte die Düsen auf Gut Glück verbaut! Oder anders gesagt Lieber zu Fett als zu Heiß! Ich weiß auch dass ein Fettes Gemisch zur "InnenKühlung" beiträgt aber hier scheint offensichtlich ein großes Optimierungspotential zu stecken. Auch wenn meine Kuh nicht allzu versoffen ist (zumindest nicht mehr als Ihr Treiber) werd ich!s wohl fürs erste mal dabei belassen. Trotzdem Gibt es irgendwelche Faustregeln oder gilt hier Try & Error?
: Gruß Ecki
Hallo Ecki!
Die Bedüsungen der verschiedenen Modelle sind natürlich immer Kompromisse (Einsatzort des Mopeds, Sicherheit gegen Motorschäden, Verbrauch, ABGASWERTE, Leistung, Tuningmaßnahmen etc.)
Wenn Du´s perfekt abstimmen willst, wirst Du auf den Prüfstand müssen. Dann wiederhol das aber bitte jedesmal, wenn der Luftfilter nicht mehr ganz neu ist, du in die Berge fährst, das Wetter umschwingt, undundund...
Für den Alltag ist es sicherer und sinnvoller, eine Kombination aus Erfahrung und Versuch anzuwenden. Ich weiß ja nicht, welches Moped Du fährst und welche Parameter außer den Düsen Du ändern willst (LuFi, Ansaugschnorchel, Ventildurchmesser etc.), aber grundsätzlich gehe ich folgendermassen vor:
Luftfilter neu oder zumindest sauber, Syncronisieren, Ventile einstellen, Choke-Papierdichtung auf Dichtheit prüfen, ggf. erneuern. Verschiedene Hauptdüsen kaufen (Bei Serien 1000er GS so zwischen 140 und 160 als Maximalwerte).
Jetzt immer nur eine Größe ändern!
Düsennadel auf 2-tiefste Position hängen (2. Nut von oben).
Interessant ist der Teillastbereich(Verbrauch) und der Vollastbereich (Klingeln, Temperatur, Verbrauch). Ersterer wird eher von der Düsennadel (Art- und Position) zweiterer nur durch die Hauptdüse bestimmt, wobei die HD natürlich auch im Teillastbereich mitspielt.
Zur Gemischüberprüfung bei Vollast fahre ich nachts auf der autobahn (möglichst eben und halt auf meiner normalen Umgebungshöhe) im 5ten Vollgas (10-15sek reichen). Dabei schaue ich die Krümmer an, und merke mir die Farbe. Ideal ist bei Vollast (normale Temperaturen von 10-25°Celsius vorausgesetzt) eine ziegelrote Farbe der glühenden Krümmer. Sind sie heller (gelblich) so ist das Gemisch zu mager, es droht Motorschaden. Glühen sie gar nicht, oder zu dunkel, so kann man die Haupdüse kleiner wählen.
Ziel ist die hellrot-Ziegelrote glut, dann stimmt die Vollast-Abstimmung.
Wenn das Moped Vollast richtig abgestimmt ist, schau ich mir das Verhalten beim Gasaufreißen aus niedrigeren Drehzahlen an. Sind Klopfgeräusche zu vernehmen oder das Moped zieht erst mit Zeitverzug, so deutet das häufig auf abmagern des Gemischs hin. In diesem Fall Düsennadel schrittweise eins höher hängen, bis dieser Effekt verschwindet.
Auf diese Weise bekommst Du die Abstimmung normalerweise gut hin. Meine Mopeds liefen damit immer sparsamer als die meisten anderen (bei gleicher Fahrweise in der Gruppe). Vergleiche wie: meine braucht soundsoviel sind sowieso nutzlos, wenn die Randbedingungen unterschiedlich sind.
Ich habe eine Serien-1000er mit 40er Vergasern immer auf 145er HD umbedüst, Düsennadelposition normalerweise 2. Position von unten. Damit stimmt der Verbrauch, ohne Leistungseinbußen oder Löcher im Kolben!
Alle Angaben ohne Gewähr!
Gruß, Flo
Hauptdüse zu Beginn eher größer