Abgeschickt von Matthias (NS) am 29 September, 2002 um 14:31:18:
Antwort auf: Kardanverschleiß von Carsten am 27 September, 2002 um 19:56:09:
Carsten
Wie die meisten sicherlich schon wissen, habe ich schon mehrfach meinen Senf dazu gegeben; tut mir leid wenn ihr jetzt gaehnt.
Der (statistich) haeufigere Kardan Verschleiss mit Oehlins Beinen ist m.E. auf diese Sachen zurueckzufuehren:
1 Manche Nachruestbeine sind im entspannten Zustand etwas laenger als das Serienteil. Wenn man die Federvorspannung richtig einstellt (s.u.) sollte das nicht sooo viel ausmachen, da der "entspannte Punkt" unter Last nur selten erreicht wird. Gut ist dieses lange Ausfedern fuer den Kardan allerdings nicht, in manchen Faellen kratzt das Kreuzgelenk am Kardantunnel und Leute schleifen das was weg. Bei einigen Versionen von WP und Oehlins laesst sich die entspannte Laenge justieren, sollte glaube ich bei 495mm liegen, bitte korrigiert mich wenn das nicht stimmt.
2 Die Beschreibung zur Einstellung, die dem Oehlins beiliegt, ist fuer Kardanmaschinen m.E. unsinnig (in der Regel werden Ohlins an Wettbewerbs- und Off-Road Maschinen mit Kette gebaut, da ist die aus der Federvorspannung resultierende Neutralstellung nicht so kritisch). Da steht was von 40mm, die das Mopped unter Last einfedern soll. Wie das bei allen Maschinen stimmen soll, egal welcher Gesamtfederweg, ist mir ein Raetsel. Bei den Paralever-GS ist der Punkt des geringsten Kardanwellen-Knickwinkels bei etwas ueber 70mm Federweg. Dort sollte die Schwinge unter jedweder Last im Ruhezustand stehen.
3 Oehlins und WP machen es nicht einfach die Federvorspannung und damit die Schwingengeometrie den jeweiligen Bedingungen anzupassen. Das Hakenschluesselgefummel ist aetzend, die Gewinde zu klein und sofort verknast, und eine Skala fehlt. Die Hydraulikverstellung ist ein Schritt in die richtige Richtung, hat aber zuwenig Hub und ebenfalls keine Skala. Wenn Du 50% solo, und 50% mit Sozia/us und Gepaeck fahrst und nicht nachstellst, ruinierst Du den Kardan und das Getriebelager. Die 4-Rasten Verstellung des Originalteils ist simpel, fix und genial; ist leider von keinem der Nachruester kopiert worden.
Du verschleisst den Kardan eher bei tausenden von Autobahn- und schnellen Pisten Kilometern mit verkehrter Schwingengeometrie als beim gelegentlichen Crossen. Ich behandle meine Q (mit Oehlins uebrigens) bestimmt nicht schonend, fahre im Jahr 3-4 mal auf Gelaende Rallyes, dennoch nie viel ueber 100km/h (aus gesetzlichen Gruenden in meiner Wahlheimat) und der Kardan ist noch immer der erste, seit ich diese Q habe (60Mm, Oehlins seit 20Mm). Ich weiss, das ist nicht unbedingt statistisch aussagekraeftig, aber vielleicht ein Indiz?
Guck Dir mal Deinen Knickwinkel an und mess, dann schreib uns mal, wieviele mm Deine Q einfedert wenn Du draufsitzt.
Freude am Fahren - BMW :)) ?
Matthias
: meine GS Paralever hat in den letzten 40.000 km 3 kardanwellen verschlissen. Die letzte hat gerade mal 8000 km gehalten. habe ein Öhlins federbein in orginallänge drin. den getriebeflansch hab ich auch schon auf eine unwucht kontrolliert. habe keine erklärung mehr. geländeeinsatz eigentlich nur auf pisten, aber kein Cross oder Sprünge. wer hat ähnliches schon mal gehört und oder hat nen tip woran's liegen kann.
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: Carsten