Abgeschickt von ~Clemens am 24 Januar, 2008 um 12:43:37:
Antwort auf: ahem ... von Joerg am 24 Januar, 2008 um 09:20:51:
Moin Joerg!
Ich habe grad mal auf Deiner Homepage nachgelesen, daß das Getriebe damals ausgebaut zur BWM-Werkstatt gebracht und dort von 'nem Profi überholt wurde.
Wenn der die Kerbe nicht verschließt, dann geht er von 'nem nassen Kardan aus und dann verbaut er auch einen Standard-Wellendichtring - und zwar für den Paralever falsch rum!
Wilde Spekulation, gewiß, aber wenn's so war, dann wirkt der Wedi als "Pumpe" und saugt das Getriebe leer wie Graf Dracula die Jungfer.
Dichtlippe und Welle bilden eine keilförmige Ringnut. Wenn sich die Welle dreht wird Öl aufgrund hydrodynamischer Effekte* in diesen Spalt hineingesogen. Das Öl hebt die Lippe an und dringt durch auf die andere Seite. Dort findet es aber die selbe Situation vor, weswegen es auch dort zum "Gipfel" gepumpt wird. Aufgrund dessen schwimmt die Schneide ständig auf einem Ölfilm und deshalb ist sie auch nach 'ner halben Stunde noch nicht verschlissen, sondern hält ewig. Nach welcher Seite das Öl schließlich abfließen kann, wird ausschließlich über die unterschiedlichen Flankenwinkel auf beiden Seiten der Dichtlippe bestimmt.
Gruß,
Clemens
*hydrodynamischer Effekt: Kraftausdruck, den ich im Zusammenhang mit Flüssigkeiten immer dann verwende, wenn ich etwas, das ich selbst nicht verstehe, als "ganz normal" darstellen will.