Abgeschickt von ~Clemens am 25 Juni, 2004 um 12:47:09:
Hallo zusammen!
Die Kardanwelle entwickelt sich bei mir gerade zum Dauerthema.
Nach dem frühen Aus meiner bei Elbe überholten Welle habe ich
jetzt eine von Römer drin. Das ist so was Abschmierbares mit
auswechselbaren Kreuzgelenken, die durch Seegerringe gehalten
werden. Dies eröffnet bei Fernreisen (für die ich weder Zeit
noch Geld habe) die sexy Möglichkeit, Ersatzkreuze mitzunehmen.
Außerdem tut's nur beim ersten Mal (Anschaffung) ein bischen weh -
eine eventuelle spätere Reparatur kostet nur noch ca. 30€ pro
Gelenk und kann am heimischen Kochplatz durchgeführt werden.
Nach jetzt 1700km höre ich schon wieder ein Klackern vom hinteren
Kreuzgelenk, wenn ich - bei warmen Motorrad - das Hinterrad rück-
wärts drehe. Vorwärts ist das Geräusch weg, ebenso bei kaltem
Motorrad.
Hab' das gerade Herrn Römer telefonisch mitgeteilt und der hat mich
erst mal beruhigt. Er sagte, das könne vorkommen, wenn sich die
Lager bei Betrieb setzen und die Kreuze dann in irgendeiner Kreuz-
achse axiales Spiel bekommen. Ich könne erstmal so weiterfahren,
solle aber beim nächsten Zerlegen dieses Spiel durch Distanzscheiben
ausgleichen, die ich unter den Seegering lege.
Frage: Durch dieses Ausdistanzieren kann ich doch das Mittelteil der
Welle völlig aus der Achse bringen, sodaß sie exzentrisch um die
geometrische Drehachse rumeiert und mir Riesenunwuchten in den
Antriebsstrang bringt. Liege ich damit richtig? Wenn ja, dann wäre
das schon wieder ein Job für eine Spezialwerkstatt, welche die Welle
auf einer Drehbank rotieren lassen und den Schlag des mittleren
Segments mit einer Meßuhr messen kann.
Hat irgenwer damit Erfahrungen, Tipps oder'n Denkanstoß?
Mir kam's auf den ersten Kilometern so vor, als würde dahinten irgenwas
vibrieren. Am zweiten Tag habe ich schon nichts mehr wahrgenommen und mir
deshalb gedacht, ich hätte nur - sensibilisiert durch den vorangegangenen
Schaden - die Flöhe husten gehört. Jetzt sieht's allerdings so aus, als
ob sich die Welle anfangs selbst ihre Lagerhülsen "in Position geschubst"
hätte.
Clemens