Abgeschickt von Matthias (NZ) am 16 Februar, 2006 um 11:12:50:
Hallo Kuhtreibergemeinde
Dies ist Teil III der Trilogie: "Seltsame Schaeden im Februar des Jahres 2006".
Gefunden an einer Q von weltreisenden Cordula & Jochen (www.ziguin.de), die ich gestern hier in Neuseeland kennengelernt habe, und denen ich meine Werkstatt und Hilfe angeboten habe. Symptom: Getriebeoel entleert sich in nullkommanix in den Kardantunnel und tropft schliesslich aus den Schwingenlagerstutzen. Obduktionsbefund: ein Wellendichtring in zwei Teilen: Die elastische Deckscheibe mit Dichtlippe drehte sich froehlich mit dem Kardanflansch, waehrend der Rest des DiRis fest im Gehaeuse sass.
Wo gibt's denn sowas? Kommt das oefter vor? Taugen diese neumodischen, vorformbaren Paralever DiRis einfach nix? Teuer genug sind sie ja, sollten doch wenigstens solange wie die Getriebelager halten oder?
Ausserdem, wie haben die schlauen Ingenieure bei BMW sich es vorgestellt, diesen DiRi aus dem Gehaeuse zu popeln? Traditionelle DiRis springen ja meist ohne weiteres unter leichtem Druck eines Schraubendrehers aus dem Sitz, aber dieses sproede Scheissding bricht in 1000 harte Splitter, die unbedingt ins Innere des Getriebe wollen und dort Schaden anrichten. Der Ring bietet durch seine Konstruktion auch keine Angriffsflaeche zum Raushebeln. (Auch wenn der Getriebedeckel ab waere, gaeb es keine richtige Angriffsflaeche von hinten, da der Sitz voellig verschalt ist.)
Nach einigem Fluchen und Anwendung von roher Gewalt kann man das Ding natuerlich bergmaennisch abbauen und die Broesel aus dem Gehaeuse schuetteln, aber schoen ist es nicht. Ausserdem stinkt dieser "Kunststoff" (?) beim Zerbroeckeln wie eine Q die gerade einen Pfurz leasst. Wenn ich nicht wuesste, dass dieser Ring die Kroenung deutscher Dichtkunst waere, wuerde ich sagen das riecht wie Duroplaste aus der DDR. (Verstaendlich fuer die, die mal an MZs herumgeschraubt haben ;-)
Matthias